Seen in der Schweiz

Die Schweiz im Herzen Europas ist bekannt für Wohlstand, politische Neutralität und Fremdenverkehr. Aber auch ihre Geschichte birgt Überraschendes: Ihre zahlreichen Gletscher und ihre 175 natürlichen Seen machen sie zum Wasserreservoir Europas. Das mehrsprachige Land bildet ein Mosaik aus Regionen und geografisch oder historisch bemerkenswerten Orten. 11 davon wurden als Welterbe der Menschheit eingestuft.
1.Der Genfer See
An der Spitze der Sichel, die der Genfer See bildet, liegt auf beiden Seiten Genf in der Mitte eines Beckens, dessen Wasservorkommen sich die Schweiz und Frankreich teilen. Genf – seit dem 16. Jahrhundert eine protestantische Stadt – gewährte nach der Aufhebung des Edikts von Nantes den hugenottischen Bankiers Zuflucht, die von Ludwig XIV. verfolgt wurden. Der Reformtheologe Johannes Calvin, der in Genf vom Rom der Protestanten im Exil lebte, legte in der St. Peter Kathedrale die Heilige Schrift aus. Indem er im Namen der Moral jeglichen Schmuck verdammte, gab er den Anstoß für eine Entwicklung, in deren Verlauf aus den Juwelieren der Stadt Uhrmacher wurden. In Genf weht die Fahne des Internationalen Roten Kreuzes, das der Schweizer Henri Dunant 1864 gründete und seit 1966 beherbergt der Völkerbundpalast den Europäischen Sitz der UNO.
Am rechten Ufer des Genfer Sees zeugt die Architektur einer Badeanstalt – der Bains des Paquis – vom Einfluss des Bauhauses. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Anlage wurde 1932 nach einem Brand wieder aufgebaut. Hier trifft sich mittags ganz Genf – Banker, Einwanderer, Akademiker, Musiker! Das Bad war immer wieder vom Abriss bedroht, zuletzt Ende der 80er Jahre als die Bauten vom Betonkrebs befallen waren. Heute steht das Ensemble unter dem Schutz eines Nutzervereins.
Die Bäder im Zentrum der Stadt haben eine einzigartige gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung. Die Menschen legen dort ihre Handtücher nebeneinander ohne einander zu kennen und fangen an, miteinander zu plaudern. Der Mix quer durch alle Schichten ist sehr beeindruckend. Es ist ein wichtiger kultureller Treffpunkt für Genf. Hier finden jährlich mehr als 50 bedeutende Ereignisse statt. Die Idee für die Konzerte im Morgengrauen – also zwischen
Am nördlichen Ufer des Genfer Sees – dem Kanton Waadt – erstrecken sich die Terrassenweinberge des Lavaux. Seit 2007 sind auch sie Teil des Welterbes der UNESCO. Die schmalen Terrassen wurden im 11. Jahrhundert mit Steinmäuerchen versehen, um an den steilen Hängen den Anbau von Rebstöcken zu ermöglichen. Diese Landzunge ist ein herausragendes Beispiel für eine sogenannte „Kulturlandschaft“, in der Mensch und Umwelt einander über Jahrhunderte geprägt haben. Sie zählt zu den schönsten künstlichen Landschaften Europas und hat zahlreiche Künstler angezogen – von William Turner den Maler bis hin zu Charlie Chaplin.
Die Mönche haben einst den Hang gerodet, den Wein angebaut und Mauern errichtet. Der Weinberg ist also durch und durch das Werk des Menschen. Dort ist sozusagen nichts natürlich. Die Mönche haben damals das Potential der Gegend erkannt und sich deshalb dort niedergelassen. Sie haben eine fantastische Arbeit geleistet, indem sie den Wald gerodet und die Mauern mit Steinen errichtet haben, die zum Teil mit Booten von der andern Seite des Sees geholt werden mussten.
Im Laufe der Jahrhunderte haben die Weinbauer ihr Arbeitsgerät den Hängen angepasst. Heute verbindet eine kleine motorbetriebene Standseilbahn die Parzellen. Das Land liegt heute noch so da wie im Mittelalter als es von den Zisterziensern und Benediktinern kultiviert wurde. Zu den Schwierigkeiten der Arbeiten in den Hängen gesellt sich die Gefahr, dass einer der in dieser Form häufig auftretenden Hagelschauer innerhalb weniger Minuten die Bemühungen eines ganzen Jahres zunichte machen vermag. Wenn die Trauben reif sind, wird deshalb mit sorgenvoller Eile gelesen. Sogar Hubschrauber werden eingesetzt, um die Trauben schneller einzubringen.
Das Lavaux endet in Vevey. Hier tauschten einst die Winzer ihren Wein gegen den Käse von der Alm. Die traditionelle Freundschaft zwischen Käsemachern und Weinbauern entstand auf diesem Boden im geschmacklichen Zusammenspiel zwischen Wein und Käse.
2.Greyerzersee und Neuenburgersee
Nun geht es in die Berge. Hinter einer ersten Felsenbarriere eröffnet sich eine sanfte Landschaft mit tiefen Tälern und zahlreichen Almen – das Peridont. Die Käseherstellung ist eine alt überlieferte Kunst, die noch heute in Familienbetrieben praktiziert wird.
Im Norden markiert der Greyerzersee das Ende des Vorgebirges und liegt inmitten der fruchtbaren Ebenen, die sich bis zu den Bergzügen des Schweizer Jura erstrecken. Knapp 100 Kilometer westlich von Greyerz liegt der Neuenburgersee – das größte reinschweizerische Gewässer des Landes. Im Seeboden lassen sich zahlreiche Spuren von Pfahlbauten finden – ein Komplex von Überresten prähistorischer Siedlungen aus der Zeit zwischen 5000 und 500 vor Christus. Auch diese archäologischen Stätten zählen zum UNESCO-Welterbe. Ihre Erforschung ermöglicht es den Archäologen, den Übergang der Epoche der Jäger und Sammler und den ersten sesshaften Kulturen Europas zu untersuchen.
Die Pfahlbauten standen ursprünglich an den Ufern des Sees. Im Laufe der Recherchen wurde festgestellt, dass der See damals tiefer lag. Die Dörfer wurden also nicht im bzw. über dem Wasser errichtet, sondern am Ufer. Die ersten Pfahlbauten des alten Bogens wurden im 19. Jahrhundert entdeckt und so konnten die Forscher das Leben ländlicher Gemeinschaften in den fünf Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung rekonstruieren. Die damals benutzen organischen Materialien Holz, Leder, Stoffe und Knochen lagen im Seeboden – geschützt vor Sauerstoff, Unwettern und nicht zuletzt dem Zugriff des Menschen. Wasser und Sand haben dieses Erbe bis heute bewahrt.
Im Kanton Neuenburg in den Hochtälern des Juras mussten sich die Bauern ihrer Umwelt anpassen. Jeden Winter waren sie durch den Schnee von der Außenwelt abgeschnitten und so füllten sie ihre langen Abende damit,

3.Die Aare
Im Kanton Bern werden die Berge flacher und halten das Wasser des Bielersees zurück, der die St. Peterinsel umschließt, auf der Jean-Jacques Rousseau eine zeitlang lebte.
Die Schweiz liegt am Schnittpunkt mehrerer Kulturen. Wenn man dem Lauf der Aare folgt, gelangt man in den deutschsprachigen Teil des Landes. Bern ist seit 1848 die Hauptstadt der Schweiz und gehört zum Welterbe der UNESCO. Die Berner Altstadt – so die Begründung – ist ein Gut, dessen Verschwinden einen für die Welt unersetzbaren Verlust darstellen würde. Sie gehört zu den eindrucksvollsten architektonischen Schöpfungen des Mittelalters. Eines der Merkmale der Stadt sind die Zugänge zu den Kellern in den Arkaden aus dem frühen 15. Jahrhundert, wo sich heute Cafés und Einkaufspassagen befinden. Über einer dieser insgesamt 6 Kilometer langen Arkaden wohnte zwischen 1903 und 1905 Albert Einstein. Wenige Schritte weiter sind die Schläge der astronomischen Uhr aus dem 16. Jahrhundert zu hören.
Das Berner Münster ist das imposanteste gotische Baudenkmal in der Stadt und die größte Kirche des ausgehenden Mittelalters in der Schweiz. Die Basilika und ihr 100 Meter hoher Kirchturm überragen die Dächer der Berner Altstadt. Der Bau begann 1421, doch die endgültige Fertigstellung erlebten die Bürger von Bern erst 1893.
Mit seinen drei im Laufe der Jahre grün angelaufenen Kupferkuppeln überragt das Bundeshaus die Altstadt. Es ist Sitz der Schweizer Regierung, des Bundesrats und des Parlaments – der Bundesversammlung.
Im Sommer ist ein Bad in der Aare für viele Berner ein traditionelles Vergnügen. Die Schwimmer lassen sich dabei von der Strömung rund um die Altstadt tragen.
Die Aare hat ihre Quelle jenseits des Thunersees. Das über Thun türmende Schloss – eine Burganlage aus dem 12. Jahrhundert – bewacht einen der wichtigsten Zugänge zu den Alpen und dem Berner Oberland. An dieser Stelle teilt sich die Aare bevor sie die Stadt durchfließt. Auch hier wird Wassersport vor den für die Zentralschweiz typisch überdachten Brücken betrieben.
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Bildnachweise:
Bild oben: unsplash.com, Joshua Earle Bild unten: unsplash.com, Alberto Restifo
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