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Warum Vermögensverwaltung unabhängig sein sollte

Warum Vermögensverwaltung unabhängig sein sollte

Warum Vermögensverwaltung unabhängig sein sollte Bild oben pexels.com, Kampus Production
Noch ist die Schweiz von den horrenden Inflationsraten des Euroraums verschont geblieben, aber es gibt keine Garantie, dass dies so bleibt. Ein Hinweis, dass auch der Schweiz eine ähnliche Entwicklung droht wie den europäischen Nachbarländern, ist die Schwäche des Schweizer Franken. Dieser fällt seit März 2021 im Vergleich zum ohnehin ebenfalls schwachen Euro.

Höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, wie verfügbares Geld am besten angelegt werden sollte, um vor der drohenden Geldentwertung geschützt zu sein.

Raus aus Währungen und Staatsanleihen

Das eigene Vermögen in Geld zu halten, ist nur selten eine gute Idee. Dies sieht man besonders in Zeiten der Inflation, in denen der gleiche Kontostand jeden Tag weniger wert ist als am Tag zuvor. Man möchte meinen, dass der robuste Schweizer Franken eine Ausnahme von dieser Regel darstellen könnte. Doch auch wenn die Inflationsrate in der Schweiz derzeit noch deutlich unter 4 % und damit deutlich unter europäischen oder US-amerikanischen Werten liegt, ist auch der Franken weit von seinem Höchststand im März 2021 entfernt.

Damals bekam man für einen Schweizer Franken noch 1.1088 Euro ausbezahlt. Im Juni dieses Jahres waren es bereits nur noch 1.049 Euro und derzeit sind es nur noch 1,0185 Euro. Und das, obwohl der Euro selbst schwächelt und im Vergleich zum Dollar kontinuierlich an Wert verliert. Eine Entwicklung, die sich durch die Anhebung des Leitzinses durch die amerikanische Notenbank Fed weiter beschleunigt hat.

Daher verbietet sich auch die in Krisenzeiten sonst so beliebte Flucht in Staatsanleihen (ausgenommen eventuell US-amerikanische). Diese sind ebenfalls an den Wert ihrer jeweiligen Währungen gebunden und von der Inflation betroffen. Ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Risiko besteht für einige Staaten außerdem in der Fähigkeit zur Rückzahlung ihrer Staatsanleihen. Die sogenannte Eurokrise oder die europäische Staatsschuldenkrise sind noch nicht ausgestanden.

Wenn die europäischen Staatsschulden das nächste Mal auf das Tableau der Krisenmanager kommen werden, ist überdies nicht davon auszugehen, dass sich ein Staatsbankrott mit den gleichen Mitteln wie beim letzten Mal verhindern lassen wird. Dafür sind die europäischen Staaten, aber auch die USA, zu stark verschuldet. Eine Lösung wie damals die Griechische wird nach aktuellen Kräfteverhältnissen in der EU nicht noch einmal mitgetragen. Selbst eine Spaltung der EU in Länder, die eine Schuldenunion befürworten und Deutschland plus Skandinavien, wäre im Fall der Fälle denkbar.

In Zeiten wie diesen sollte sich daher jeder Einzelne intensiv mit dem eigenen Vermögen und den mittel- bis langfristigen Anlagemöglichkeiten beschäftigen. Denn nur durch ein cleveres Investment wird man der Geldentwertung entkommen können.

Nur unabhängig ist glaubhaft

Ob es um die Wahl der richtigen Versicherung für Haus, Kfz, Gesundheit oder Leben, um die private Altersvorsorge oder die Geldanlage in Investmentfonds, Immobilien und Ähnlichem geht, eine professionelle Beratung oder Vermögensverwaltung in der Schweiz ist für die meisten unumgänglich. Schließlich kann nicht jeder Experte:in in allen Bereichen sein und auch Fachzeitschriften, Vergleiche und Bewertungen sind mit Vorsicht zu genießen.

Zum einen weiß man nie, wer für die Veröffentlichung eines bestimmten Ergebnisses bezahlt hat und zum anderen können Laien die Expertenratschläge oft nicht richtig einordnen. Dazu sind diese häufig auch viel zu allgemein und beziehen sich nicht auf die individuellen Vermögensverhältnisse und Anlageentscheidungen einer bestimmten Person. Um hierzu etwas Fundiertes sagen zu können, müssen sich Vermögensverwalter:innen zunächst mit den Einkommens- und Vermögensverhältnissen der betreffenden Person vertraut machen. Anschließend muss gemeinsam erörtert werden, welche Ziele verfolgt werden und welche Risiken für diese Person akzeptabel und welche zu hoch sind.

Nun möchte man meinen, mit diesen Fragen müsste man folglich zu Bankberater:innen der Hausbank. Sie kennen sich sowohl mit dem Finanzmarkt als auch mit den persönlichen Vermögensverhältnissen aus und bieten wahrscheinlich eine kostenlose Beratung an.

Was viele nicht wissen, diese seriösen Bankberater:innen bekommen für jeden Abschluss Provisionen oder höhere Boni zusätzlich zum Lohn. Weiter hat die betreffende Bank vermutlich bereits Verträge mit bestimmten Anbietern von Vermögensdienstleistungen und wird nur diese überhaupt anbieten. Aus einem von vornherein begrenzten Angebot werden Bankberater:innen daher in der Regel die für sie lukrativsten Angebote vorschlagen, also diejenigen, welche die höchsten Provisionen verschaffen und nicht zwingend jene, welche für die Kundschaft optimal wären.

Möchte man eine unabhängige und individuelle Beratung, die das eigene finanzielle Wohl im Auge hat, muss man sich an unabhängige private Vermögensverwalter:innen wenden. Nur wer sich aus den durch die Vermögensanlage erzielten Gewinnen finanziert, hat dieselben Interessen wie die Kunden im Blick.

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