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Der Aufstieg des größten Online Bezahlsystems in der Schweiz

Der Aufstieg des größten Online Bezahlsystems in der Schweiz

Der Aufstieg des größten Online Bezahlsystems in der Schweiz Bild oben pixabay
Twint wurde im Jahr 2017 in der gesamten Schweiz eingeführt und zunächst belächelt. Kritiker waren der Meinung, dass sich dieses Online Bezahlsystem nicht durchsetzen würde, insbesondere nicht bei der herrschenden Konkurrenz wie Apple Pay, Google Pay und PayPal, die alle schon länger auf dem Markt waren und auch international eingesetzt werden können.

Der Bezahldienstleister Twint hat es jedoch geschafft, sich in der Schweiz als Marktführer zu etablieren. Sogar ein Verb gibt es mittlerweile, dass den Vorgang der Geldtransaktion via Twint beschreibt: Twinten.

Welche Vorteile hat Twint gegenüber der Konkurrenz?

Der Vorteil von Twint gegenüber von anderen Bezahldienstleistern wie zum Beispiel Apple Pay liegt darin, dass das Bezahlen nicht nur über ein stationäres Terminal möglich ist, sondern auch über einen QR-Code.

Somit lässt sich auch in kleineren Geschäften oder im lokalen Einzelhandel, wie zum Beispiel einem kleinen Café oder einem Hofladen, bargeldlos mit Twint bezahlen, selbst wenn dort keine Infrastruktur mit einem Bezahlterminal vorhanden ist. Es muss lediglich der QR-Code gescannt werden und schon ist die Transaktion abgeschlossen.

Wo kann Twint noch überall eingesetzt werden?

Nicht nur im lokalen Handel, sondern auch online ist Twint mittlerweile eine beliebte Bezahlmethode geworden. Online Shops wie My-Store und Fleurop bieten diese Zahlungsoption an und auch aus der Unterhaltungsindustrie ist Twint nicht mehr wegzudenken: sogar in einigen Online Casinos ist es mittlerweile möglich, Ein- und Auszahlungen über Twint abzuwickeln. Der Vorteil hierbei ist, dass diese Zahlungsmethode keinen weiteren Beschränkungen unterliegt und somit sogar ein Casino Bonus in der Schweiz über Twint aktiviert werden kann, solange alle anderen Bonusbedingungen erfüllt sind. Manch andere Zahlungsanbieter, wie beispielsweise Neteller, unterliegen in der iGaming Branche gewissen Einschränkungen, sodass ein Bonus oder andere Angebote über diese Zahlungsmethoden nicht immer aktiviert werden können.

Daher ist es also kein Wunder, dass sich Twint auch online als beliebte Zahlungsmethode durchsetzen konnte. Darüber hinaus kann Twint an verschiedenen weiteren Stellen genutzt werden:
  • Bargeld in bestimmten Geschäften in der Schweiz beziehen
  • An Parkuhren bezahlen
  • An Automaten bezahlen
  • Geld an Spendenorganisationen transferieren

So kam der Durchbruch für Twint

Insbesondere die globale Ausnahmesituation seit Anfang 2020 hat dafür gesorgt, dass sich Twint in der Schweiz durchsetzen konnte. Kontaktloses, hygienisches Bezahlen hat in den letzten zwei Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und die zusätzlich dauerhafte Nutzung unserer Smartphones verstärkt den Vorteil, direkt damit bezahlen zu können, enorm.

Zwar musste Twint auch Rückschläge einstecken, schließlich verbucht das Unternehmen viele Transaktionen im sozialen Bereich
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wie Bezahlungen in Restaurants und Cafés sowie Überweisungen von Freunden untereinander, dennoch hat sich mit der Erholung der Situation auch die App weiter durchgesetzt.

Twint ist besonders bei jungen Menschen beliebt, gewinnt aber auch zunehmend unter den älteren Generationen an Nutzern. Abgesehen von der einfachen Handhabung, gilt die Nutzung außerdem als sicher.

Twint nur in der Schweiz nutzbar

Die Besonderheit bei Twint ist, dass die App von rund 65 Prozent der Nutzer vorrangig für Überweisungen unter Freunden oder Familienmitgliedern genutzt wird. Die Art der Nutzung im Privaten heißt „Peer-to-Peer“. So geben viele Eltern ihren Kindern kein Geld mehr für das Pausenbrot in der Schule mit, sondern twinten ihnen den Betrag. Die Peer-to-Peer-Nutzer sind für Twint ein Weg, um die Attraktivität des Angebots aufzuzeigen – Geld verdient Twint erst, wenn die Transaktionen tatsächlich für Einkäufe im Netz oder im stationären Handel eingesetzt werden.

Mehr als vier Millionen Nutzer hat die App und konnte alleine im Jahr 2021 200 Millionen Finanztransaktionen verbuchen. Um Twint zu nutzen, muss das Smartphone eine Schweizer SIM-Karte enthalten – die App ist nur in der Schweiz nutzbar.

Weitere Besonderheiten von Twint

Ein neues Feature in der Twint App ist, dass Nutzer von sogenannten Super Deals profitieren können. Das bedeutet, dass sie mit dem Einsatz von Twint Vergünstigungen bei Bestellungen – zum Beispiel in bestimmten Online Shops – erhalten.

Immer mehr Banken schließen sich dem Twint-Netzwerk an und erstellen ihre eigenen Twint-Apps, sodass Nutzer ihre Konten direkt mit dem Bezahldienstleister verbinden können. Das macht das bargeldlose Bezahlen noch einfacher und für Apple, Google und PayPal wird es in der Schweiz schwerer, sich durchzusetzen.

Lange Zeit galt auch das Bargeld noch als größter Konkurrent von Twint, allerdings nimmt das Bezahlen mit Bargeld in der Schweiz, wie auch in vielen anderen Ländern, kontinuierlich ab.

Gründung: Seit wann gibt es Twint?

Gegründet wurde Twint im Jahr 2014, als eine Tochtergesellschaft der Postfinance. 2016 fusionierten dann Twint und Paymit und im Jahr 2017 wurden die Nutzer migriert. Zusammen mit anderen Marktteilnehmern wie Swish aus Schweden, MobilePay aus Finnland und Dänemark, Bancontact Payconiq aus Belgien und Sibs/MB Way aus Portugal hat Twint die European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) gegründet.

Dieser Zusammenschluss aus mittlerweile 14 Zahlungsanbietern aus 15 europäischen Ländern soll die Zusammenarbeit der verschiedenen mobilen Zahlungsdienstleister fördern und dazu beitragen, dass diese international eingesetzt werden können.

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